Vitamin D und COVID - 19
Die derzeit vorliegenden Studien geben zwar Hinweise auf eine potenzielle Assoziation zwischen einem niedrigen Vitamin-D-Status und einem erhöhten Risiko für eine SARS-CoV-2-Infektion bzw. einem schwereren COVID-19-Verlauf, die Ergebnisse sind jedoch unzureichend, um eine Ursache-Wirkungs-Beziehung nachzuweisen. Daher kann keine konkrete Empfehlung für eine Vitamin-D-Supplementation zur Reduzierung des Risikos für eine SARS-CoV-2-Infektion oder der Schwere des Verlaufs einer COVID-19-Erkrankung ausgesprochen werden. Insbesondere bei Personen mit adäquatem Vitamin-D-Status (25[OH]D ≥ 50 nmol/l im Serum) ist bisher nicht nachgewiesen, dass eine Vitamin-D-Supplementation einen diesbezüglichen Zusatznutzen hat.
Bei fehlender endogener Synthese liegt der D-A-CH-Referenzwert für die Zufuhr von Vitamin D bei 20 µg/Tag; damit wird ein adäquater Vitamin-D-Status (25[OH]D ≥ 50 nmol/l im Serum) gewährleistet. Gerade in den Wintermonaten reicht in unseren Breitengraden die UVB-Strahlung für die Vitamin-D-Synthese in der Haut nicht aus, wodurch sich in dieser Zeit die Häufigkeit einer unzureichenden Vitamin-D-Versorgung deutlich erhöht. Eine Supplementation von Vitamin D in Höhe des Referenzwerts kann daher zur Sicherstellung eines adäquaten Vitamin-D-Status erforderlich sein. Unter der Voraussetzung, dass ein kausaler Zusammenhang besteht, hätte ein adäquater Vitamin-D-Status einen präventiven Effekt auf das Risiko einer SARS CoV-2-Infektion bzw. eines schweren COVID-19-Verlaufs. Eine andauernde Überdosierung mit Vitamin-D-Präparaten (> 100 µg/Tag bei Erwachsenen) ist wegen unerwünschter Nebenwirkungen dringend zu vermeiden.